Tagliatelle ai Porcini sind ein zeitloser Klassiker der italienischen Küche, der vor allem in den Regionen Emilia-Romagna, Toskana und Umbrien große Popularität genießt. Der Name bedeutet wörtlich „Tagliatelle mit Steinpilzen“ und beschreibt ein Gericht, das einfache Zutaten auf höchstem Niveau vereint: frisch hergestellte Bandnudeln aus Ei und Weizenmehl treffen auf aromatische, erdige Steinpilze (Boletus edulis), die oft frisch aus dem Wald oder auf Märkten angeboten werden. In Italien gelten Porcini als Delikatesse, ihr Geschmack ist intensiv, nussig und leicht süßlich, was sie zur perfekten Begleitung für klassische Pasta macht.
Ursprung und Geschichte
Historisch stammen Tagliatelle aus der Emilia-Romagna, insbesondere aus Bologna. Dort sind sie Bestandteil der traditionellen Hausküche, oft serviert mit Ragù alla Bolognese. Die Kombination mit Pilzen entstand später, als die Waldpilze in den Wäldern Norditaliens verfügbar waren und in der gehobenen Küche Verwendung fanden. Steinpilze werden in der italienischen Küche seit Jahrhunderten geschätzt – sowohl frisch als auch getrocknet. Getrocknete Pilze bieten den Vorteil, dass ihr Aroma intensiver ist und sie das ganze Jahr über verfügbar bleiben.
Regionale Varianten und Zubereitung
Regionale Unterschiede prägen das Gericht: In der Emilia-Romagna werden die Pilze oft in Butter angebraten, manchmal ergänzt durch einen Schuss Weißwein und frische Kräuter wie Petersilie oder Thymian. In der Toskana und Umbrien ist es üblich, etwas Knoblauch mit anzubraten und das Gericht mit einem Spritzer Sahne oder Parmesan zu vollenden. Manche Varianten setzen auf Trüffelöl oder gehobelte schwarze Trüffel als besondere Note. Auch die Wahl der Tagliatelle kann variieren: handgezogene Nudeln geben dem Gericht eine besondere Textur, während industriell hergestellte Bandnudeln eine schnelle und dennoch schmackhafte Alternative darstellen.
Dieses Gericht zeichnet sich durch seine Ausgewogenheit aus: die erdigen, aromatischen Pilze, die weichen, leicht al dente gekochten Nudeln und die samtige Sauce verbinden sich zu einem intensiven Geschmackserlebnis. Tagliatelle ai Porcini sind sowohl in der gehobenen Gastronomie als auch in der Hausküche ein Favorit. Sie eignen sich für festliche Anlässe, aber auch für ein gemütliches Abendessen. Wer die Pilze frisch sammelt, sollte auf Qualität achten: nur feste, pralle Exemplare mit trockenem Hut verwenden, da beschädigte Pilze bitter werden können.
Die Zubereitung ist unkompliziert, erfordert aber Präzision: Pilze dürfen nicht zu stark gebraten werden, damit ihr Aroma erhalten bleibt, und die Pasta muss perfekt al dente gekocht werden. Ein Hauch frischer Petersilie, etwas Butter und Parmesan runden das Gericht harmonisch ab.

Das beste Rezept Tagliatelle ai Porcini
Portionen: 4
Küche: italienisch
Zubereitungsdauer: 40 Minuten
Schwierigkeitsgrad: mittel
Zutaten
350 g frische Tagliatelle oder hochwertige getrocknete Bandnudeln
400 g frische Steinpilze (Boletus edulis) oder 50 g getrocknete, in warmem Wasser eingeweicht
2 EL Butter
2 EL Olivenöl extra vergine
1 kleine Zwiebel, fein gewürfelt
1 Knoblauchzehe, fein gehackt
100 ml trockener Weißwein
50 ml Gemüse- oder Hühnerbrühe
3 EL frisch geriebener Parmigiano Reggiano
Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
Frische Petersilie, gehackt, zum Bestreuen
Zubereitung
1. Pilze vorbereiten:
Frische Steinpilze putzen, harte Stiele entfernen und in Scheiben schneiden. Getrocknete Pilze in warmem Wasser 20 Minuten einweichen, dann abtropfen lassen.
2. Pilze anbraten:
Butter und Olivenöl in einer großen Pfanne erhitzen. Zwiebel und Knoblauch bei mittlerer Hitze glasig dünsten. Pilze hinzufügen und etwa 5–7 Minuten braten, bis sie weich und aromatisch sind.
3. Ablöschen:
Mit Weißwein ablöschen und kurz einkochen lassen. Brühe hinzufügen, leicht köcheln, bis die Sauce sämig wird. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
4. Pasta kochen:
Tagliatelle in reichlich Salzwasser al dente kochen, abgießen und etwas Kochwasser auffangen.
5. Vollenden:
Nudeln in die Pfanne zu den Pilzen geben. Alles vorsichtig vermengen, bei Bedarf etwas Kochwasser hinzufügen. Parmigiano einrühren und die Tagliatelle kurz ziehen lassen. Mit Petersilie bestreuen und sofort servieren.

Beilagen und Serviertipps
Beilagen
- Frisches Ciabatta oder Pane Casareccio: Ideal, um die Pilzsauce aufzunehmen.
- Grüner Salat: Mit Rucola, Spinat oder Feldsalat, leicht mit Zitronen-Olivenöl-Dressing.
- Geröstetes Gemüse: Zucchini, Paprika oder Kürbis ergänzen die erdigen Pilzaromen.
Variationen
- Mit Sahne: Einen Schuss Sahne zugeben für eine cremigere Konsistenz.
- Mit Trüffel: Ein paar Tropfen Trüffelöl oder gehobelter Trüffel verleihen besondere Raffinesse.
- Vegetarische Version: Nur Pilze, Butter, Weißwein und Parmigiano – so bleibt es leicht und aromatisch.
Häufig gestellte Fragen zu Tagliatelle ai Porcini
Welche Pilze eignen sich am besten für Tagliatelle ai Porcini?
Für Tagliatelle ai Porcini eignen sich frische Steinpilze am besten, da sie ein intensives, nussiges Aroma haben. Getrocknete Pilze können alternativ verwendet werden, müssen dann vorher eingeweicht werden.
Kann man Tagliatelle ai Porcini auch mit getrockneten Pilzen zubereiten?
Ja, Tagliatelle ai Porcini können auch mit getrockneten Steinpilzen zubereitet werden. Diese sollten mindestens 20 Minuten in warmem Wasser eingeweicht und anschließend gut abgetropft werden, bevor sie angebraten werden.
Wie kann man das Gericht cremiger machen, ohne die Pilze zu überdecken?
Das Gericht kann mit einem Schuss Sahne oder einem Stück Butter cremiger gemacht werden, ohne die Pilze zu überdecken. Dadurch bleibt der Pilzgeschmack erhalten und die Sauce wird sämiger.

