Das klassische Gericht Pollo Cacciatora mit Huhn nach Jägerart gehört zu den herzenswarmen Spezialitäten der italienischen Landküche. In seiner Essenz ist es ein rustikales Schmorgericht: zartes Geflügelfleisch gart langsam in einer Sauce aus Tomaten, Wein, aromatischen Kräutern und oft Oliven oder Kapern. Der Name deutet auf jagdliche Wurzeln hin, doch die heutige Version ist vor allem ein Ausdruck bäuerlicher Kreativität. Sie verwandelt einfache Vorräte in ein vollmundiges, tröstliches Essen.
Regionale Varianten und aromatische Vielfalt
Die Wurzeln dieses Gerichts liegen im zentralitalienischen Raum, vor allem in Regionen wie Toskana, Umbrien und Kampanien. Jede Gegend setzt eigene Akzente. In der Toskana dominiert manchmal ein trockener Rotwein und Rosmarin. An der Küste finden sich häufiger Kapern, schwarze Oliven und ein Spritzer Zitronensaft. Auf den Inseln kommen gelegentlich eingelegte Zutaten oder lokale Würste dazu. Solche regionalen Nuancen machen das Gericht so spannend: Die Basis bleibt klar, die Möglichkeiten sind groß.
Typisch ist der Aufbau: Zwiebeln, Knoblauch und Karotten werden angeröstet, das Fleisch kurz angebraten, dann mit Wein abgelöscht und mit Tomaten und Kräutern langsam geschmort. Pilze, Paprika oder Oliven sorgen für zusätzliche Tiefe. Manche Köche rühren am Ende einen Löffel Butter oder etwas Petersilie unter, um die Sauce zu veredeln. Wichtig ist die Zeit: Langes, schonendes Garen macht das Fleisch butterzart und lässt die Aromen verschmelzen.
Ein Symbol der italienischen Landküche
Kulinarisch steht dieses Gericht für die Philosophie der cucina povera: wenige Zutaten, sorgsame Zubereitung, großer Geschmack. Es ist ideal für Sonntagsessen, bei dem der Duft lange in der Küche hängt und Gäste sich gern am Herd versammeln. Gleichzeitig lässt sich das Gericht gut vorbereiten und schmeckt oft am nächsten Tag noch besser, wenn die Aromen Zeit hatten, sich zu setzen.
Im Folgenden finden Sie ein detailliertes Rezept mit klaren Arbeitsschritten, praktischen Tipps zur Variantenbildung und Vorschlägen für passende Beilagen und Weine. So gelingt Ihnen die Zubereitung zuverlässig — ob klassisch mit Rotwein und Rosmarin oder in einer helleren Variante mit Weißwein, Pilzen und Zitrusnoten.

Das beste Rezept Pollo Cacciatore
Portionen: 4
Küche: italienisch
Zubereitungsdauer: 75 Minuten
Schwierigkeitsgrad: mittel
Zutaten
1,2 kg Hähnchenteile (Keulen und/oder Brust, mit Haut)
2 EL Olivenöl extra vergine
1 Zwiebel, fein gehackt
1 Karotte, in feinen Würfeln
1 Stange Sellerie, fein gewürfelt
2 Knoblauchzehen, fein gehackt
150 ml trockener Rotwein (oder Weißwein für eine hellere Variante)
400 g geschälte Tomaten (aus der Dose) oder passierte Tomaten
150 g Champignons oder gemischte Pilze, geviertelt (optional)
50 g schwarze Oliven ohne Stein (optional)
1–2 EL Kapern (optional)
2 Zweige Rosmarin oder 1 TL getrockneter Oregano
Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
Frische Petersilie zum Garnieren
Zubereitung
1. Hähnchen vorbereiten:
Hähnchenteile mit Salz und Pfeffer würzen. In einem großen Schmortopf Olivenöl erhitzen. Hähnchen portionsweise mit Hautseite nach unten anbraten, bis die Haut goldbraun ist. Herausnehmen und beiseitestellen.
2. Anbraten:
Im gleichen Topf Zwiebel, Karotte und Sellerie bei mittlerer Hitze anschwitzen, bis sie weich und leicht karamellisiert sind. Knoblauch kurz mitrösten.
3. Ablöschen:
Mit dem Wein ablöschen und die Röststoffe vom Topfboden lösen. Wein auf die Hälfte einkochen lassen.
4. Zutaten hinzufügen:
Tomaten, Pilze, Oliven, Kapern und die Kräuter hinzufügen. Gut umrühren. Hähnchenteile wieder in den Topf legen, soweit nötig etwas Wasser oder Brühe ergänzen, so dass halbhoch Flüssigkeit steht.
5. Schmoren:
Deckel auflegen und bei niedriger Hitze 35–40 Minuten schmoren lassen, bis das Fleisch zart ist und sich fast vom Knochen löst. Zwischendurch einmal wenden.
6. Servieren:
Vor dem Servieren Kräuter entfernen, Sauce bei Bedarf etwas einkochen lassen, abschmecken. Mit frischer Petersilie bestreuen.

Kombinationsmöglichkeiten und Serviertipps
Beilagenoptionen
- Cremiges Polenta oder Kartoffelpüree – nehmen die Sauce gut auf.
- Frisches Ciabatta oder geröstetes Bauernbrot – ideal zum Auftunken.
- Ein einfacher Rucola-Salat mit Zitronendressing – als frische Gegennote.
Varianten
- Mit Paprika und roten Zwiebeln für mediterranen Farbtupfer.
- Mit Fenchel und Weißwein für eine norditalienischere, mildere Interpretation.
- Mit einem Löffel Mascarpone oder Butter zum Schluss für extra Samtigkeit.
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