Oktopus mit Kartoffeln italienisch ist ein Klassiker aus den Küstenregionen Italiens und zählt zu den traditionsreichsten Gerichten der mediterranen Fischküche. Die Kombination aus zartem Oktopus und cremigen Kartoffeln ist ein Paradebeispiel für die italienische Kunst, mit wenigen, aber erlesenen Zutaten große Wirkung zu erzielen. Dieses Gericht vereint Meeresaromen mit rustikaler Einfachheit und spiegelt perfekt die Seele Süditaliens wider – ehrlich, klar und voller Geschmack.
Herkunft und regionale Vielfalt
Seinen Ursprung hat Polpo e Patate in Neapel und entlang der Amalfiküste, wo Fischer nach einem langen Tag auf dem Meer ihre Fangbeute mit dem, was die Vorratskammer hergab, kombinierten. Aus dieser einfachen Idee entwickelte sich im Laufe der Zeit eine kulinarische Ikone. Heute ist das Gericht von Ligurien bis Sizilien bekannt, wobei jede Region ihre eigene Note einbringt: In Kampanien wird häufig Olivenöl mit intensiver Fruchtigkeit verwendet, während man auf den Äolischen Inseln gerne frische Kräuter und etwas Zitronenzeste hinzufügt.
Zubereitung und Charakter
Der Erfolg des Gerichts beruht auf der Balance von Textur und Aroma. Der Oktopus wird lange und schonend gegart, bis er eine zarte, fast butterweiche Konsistenz erreicht. Die Kartoffeln nehmen die feinen Meeresnoten auf, wodurch ein harmonisches Zusammenspiel entsteht. Entscheidend ist hier die Qualität des Öls – ein gutes, kaltgepresstes Extra Vergine Olivenöl aus Süditalien ist unverzichtbar. Es sorgt nicht nur für Geschmack, sondern bringt auch das authentische Aroma des Mittelmeers auf den Teller.
Traditionell wird Polpo e Patate lauwarm serviert. In Italien gilt es als „piatto di mare povero“, also als einfaches Gericht des Meeresvolkes, das sich im Laufe der Zeit zu einer raffinierten Vorspeise oder leichten Hauptspeise entwickelt hat. In der modernen Küche findet man es oft auf Antipasti-Platten oder als Teil eines sommerlichen Buffets. Besonders im Sommer, an der frischen Luft und mit einem Glas Weißwein, entfaltet dieses Gericht seinen ganzen Charme.
Die italienische Kochkunst lehrt uns, dass wahre Raffinesse in der Schlichtheit liegt. Dieses Rezept ist ein Beispiel dafür: Kein überflüssiges Detail, kein künstliches Aroma – nur Meer, Erde und gutes Olivenöl in perfekter Harmonie.

Das Originalrezept für Oktopus mit Kartoffeln italienisch
Portionen: 4 Personen
Küche: mediterran
Zubereitungsdauer: 75 Minuten
Schwierigkeitsgrad: mittel
Zutaten
1 mittelgroßer Oktopus (ca. 1 kg, frisch oder aufgetaut)
800 g festkochende Kartoffeln
1 Zitrone (Saft und etwas Abrieb)
1 Bund frische Petersilie
1 Knoblauchzehe
80 ml bestes Olivenöl Extra Vergine
Salz
Frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
Zubereitung
1. Vorbereitung des Oktopus:
Den Oktopus gründlich reinigen, den Schnabel und die Augen entfernen. Falls nicht bereits geschehen, kurz einfrieren und wieder auftauen – das macht das Fleisch zarter.
2. Kochen:
Einen großen Topf mit leicht gesalzenem Wasser erhitzen. Den Oktopus darin 45–60 Minuten bei geringer Hitze köcheln lassen, bis er weich ist. Anschließend im Kochwasser auskühlen lassen – so bleibt er saftig.
3. Kartoffeln garen:
In der Zwischenzeit die Kartoffeln mit Schale in Salzwasser kochen, bis sie gar sind, aber nicht zerfallen. Etwas abkühlen lassen, dann schälen und in mundgerechte Stücke schneiden.
4. Anrichten:
Den abgekühlten Oktopus in Stücke schneiden und zusammen mit den Kartoffeln in eine Schüssel geben.
5. Würzen:
Petersilie fein hacken, Knoblauch pressen und alles mit Olivenöl, Zitronensaft, Salz und Pfeffer vermengen.
6. Ziehen lassen:
Das Gericht mindestens 20 Minuten ruhen lassen, damit sich die Aromen verbinden.

Kombinationsmöglichkeiten und Serviertipps
Beilagenoptionen
- Brot aus Hartweizengrieß: Ein rustikales Pane di Altamura passt hervorragend, um das aromatische Öl aufzunehmen.
- Gemischter Blattsalat: Frische grüne Salate mit einem Hauch Zitronenvinaigrette unterstreichen die Leichtigkeit.
- Weißwein: Ein gekühlter Vermentino di Sardegna oder ein Fiano di Avellino harmoniert perfekt mit dem feinen Meeresaroma.
Variationen
- Mit Kapern und Oliven: In Süditalien werden manchmal Kapern, schwarze Oliven und getrocknete Tomaten hinzugefügt – für ein kräftigeres Aroma.
- Mit Chiliöl: Wer es etwas würziger mag, kann ein paar Tropfen Peperoncino-Öl einrühren.
- Lauwarm oder kalt: An heißen Tagen wird das Gericht oft als kalte Vorspeise serviert, im Winter schmeckt es leicht warm besonders aromatisch.

